Schreibzeitkonzept der GGS Rösrath
1. Grundlagen der Schreibzeit
Das integrative Schreibzeitkonzept der GGS Rösrath verbindet die verschiedenen Bereiche des Lehrplans Deutsch für die Primarstufe miteinander:
Der Unterricht ist so angelegt, dass er für die Kinder sinnvolle Situationen zum Schreiben offeriert. Dies geschieht im Freien Schreiben, durch offene und/oder themenbezogene bedeutsame Schreibanlässe.
Die Kinder machen durch die Autorenrunde die Erfahrung, dass es wichtig ist, eigene Texte verständlich, richtig und lesbar zu schreiben. Die rechtschriftliche Überarbeitung sowie der Lesevortrag des eigenen Textes sind feste Bestandteile des Schreibzeitkonzeptes.
2. Ablauf der Schreibzeit
Die Schreibzeit verläuft nach einem vorgegebenen Ablauf, der den Kindern als Übersicht in der Klasse zur Verfügung steht:
Die Schreibzeit beginnt mit der Entwicklung oder der Umsetzung von Schreib-ideen. Unterstützt werden die Kinder bei der Ideenentwicklung durch Anregungen, die im Klassenraum vorhanden sind (Bildkarten, Gegenstände, etc.) oder die von Kindern mitgebracht beziehungsweise vorgestellt werden.
Nun schreiben die Kinder mit Bleistift in ihr Schreibbuch einen Text zu ihrer Schreibidee. Hier sind verschiedenste Texte denkbar (Sachtexte, Fantasiegeschichten, Berichte, Briefe etc…).
Die Lehrer_in unterstützt die Kinder während des Schreibprozesses und gibt Hinweise zum individuellen Lernprozess. Zudem stehen den Kindern Kompetenzraster mit Kriterien für einen gelungenen Text zur Verfügung.
Die Texte werden in der Schreibkonferenz vorgestellt und besprochen. Wenn drei Kinder mit einem Text fertig sind, lesen sie sich ihre Texte gegenseitig vor und äußern sich zur Textwirkung, zur Verständlichkeit und zur Sprache des Textes. Ihre Anmerkungen und Tipps halten sie in einem Schreibkonferenzprotokoll fest, das das Kind als Überarbeitungshilfe erhält.
Der Text kann mit Hilfe der Tipps aus der Schreibkonferenz überarbeitet werden. Es sollen mindestens 2 Schreibkonferenzen pro Halbjahr durchgeführt werden.
Die Kinder korrigieren ihre eigenen Texte mit Hilfe des Rechtschreibcheckers (siehe Rechtschreibkonzept). An dieser Stelle wird entschieden, ob das Kind die nächsten Schritte bis zur Veröffentlichung beginnt oder mit einem neuen Text anfängt.
Ist der Text fertig gestellt, wird er zur letzten Redaktion der Lehrer_in abgegeben.
Die Korrektur ist differenziert/individuell auf das Kind abgestimmt und erfolgt in der Regel mit radierbarem Stift. Wenn das Kind die Korrekturen der Lehrer_in eingearbeitet hat, können diese ausradiert werden. So bleibt am Ende der handschriftliche Text des Kindes.
Durch die Aussicht auf Veröffentlichung und durch das Bewusstsein der besseren Lesbarkeit wird die rechtschriftliche Überarbeitung der eigenen Texte zur Selbstverständlichkeit.
Der Text kann vom Kind überarbeitet und anschließend zur Veröffentlichung ordentlich abgeschrieben (abgetippt etc.) und gestaltet werden.
Der Text kann nun in der Autorenlesung anderen Kindern präsentiert werden.
In der Autorenlesung wird mit erarbeiteten Schreibkriterien die Textsorte des vorgetragenen Textes gemeinsam bestimmt. Der Text kommt nun in einen der fünf Ordner für die bekanntesten Textsorten, die sich im Klassenraum befinden, und wird somit allen Kindern zugänglich gemacht.
3. Leistungsbewertung
Pro Halbjahr werden zwei Texte der Kinder bewertet (ab Klasse 3). Diese können in der Schreibzeit oder aus einem gemeinsamen Schreibanlass entstehen. Die Rückmeldung erfolgt über ein Kompetenzraster.
In der Schuleingangsphase erhalten die Kinder ein textsortenübergreifendes Kompetenzraster mit den wichtigsten Kriterien für einen gelungenen Text.
Ab dem dritten Schuljahr erhalten die Kinder umfassendere Kompetenzraster, die auf die verschiedenen Textsorten zugeschnitten sind.